Mein Blog über mein Jahr in Südamerika!

Dies ist mein Blogg über meinen Anderen Dienst im Ausland mit "weltwärts"! Habt Spaß am lesen und hinterlasst gerne ein Kommentar zu den Beiträgen.
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Benjamin

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Nach langer Zeit, eine neue Zusammenfassung der letzten zwei Monate

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Alegrense
Benjamin

Mittwoch, 12. August 2009

Die letzten Tage in der Stadt der guten Lüfte!

Nun ist es bald soweit! Es geht am Samstag um 17 Uhr mit dem Bus ca 15 Stunden von Buenos Aires - Retiro, über Posadas und Encarnación direkt nach Hohenau. Die nächsten 2 Tage werden von Asado(großer großer Grill mit viel viel Fleisch) essen und Abschied nehmen geprägt sein.
Heute waren ein paar von uns in dem Asentamiento "Casa San Pablo". Einem von Flores eine Stunde entfernten, sehr armen Bereich. Wir wurden eingeladen mit einem Mitarbeiter des dortigen Projekts die Murga näher kennen zu lernen. Als wir dann also nach zwei Stunden (in Argentinien dauert alles länger) ankamen, schnappten wir uns alles sofort eine Murga und wurden von den wilden Rhythmen gepackt. Zu dem trommeln kommt dann auch noch ein Tanz dazu, welcher sehr viel Körperdynamik fordert und einen sehr auser Atem bringt. Der Grundschritt nennt sich "el baile del borracho", übersetzt, der Tanz des Betrunkenen.
Wir ihr auch in dem Video und auf den Bildern sehen könnt, waren wir alle fest mit dabei und haben es sehr genossen unsere Wampen abzutrainieren.


Die haben wir uns nämlich die letzen 2 Wochen ziemlich angefressen! Wie schon im letzten Bericht geschrieben, sind wir nämlich alle Selbstversorger und müssen selbst kochen. Das endet dann meistens darin, dass wir wieder das hier echt billige Fleisch einkaufen (1kg Rindfleisch(deliziös) = ca. 1,20 €) und dies dann zu Spaghetti, Pfannkuchen mit Hackfleischfüllung, Fleischauflauf oder Fleisch mit Fleisch verarbeiten. Aber auch einige schwäbische Spezialitäten finden ihren Platz auf der Speißekarte. Käässpätzle oder Spätzle mit Soß wurden schon erfolgreich zuhauf gemacht. Ganz zur Freude der restlichen Schwaben hier, welche leider das dem Schwaben wichtigste Instrument, die Spätzlespresse, zuhause vergessen haben. Que pena!
Das Programm in den letzten 2 Wochen war reich geschmückt mit einigen sehr informativen Vorträgen über die La Plata Länger Argentinien, Paraguay und Uruguay, einem Vortrag über die Krise im Jahre 2001 in Argentinien von welcher wir in Deutschland nicht soviel mitbekommen haben, welche jedoch sehr sehr gravierende Folgen für das Land hatte und 38 Tote mit sich brachte, einen Vortrag über die Drogen in Südamerika und speziell in BsAs mit speziallisierung auf Pako, der Droge der Armen in den Elendsvierteln welche aus dem Abfallprodukt von Kokain und jeglichem Müll(Pulver aus Leuchtstoffröhren, Mehl, Rattengift, Schmerzmitteln etc...) vermischt und dann geraucht wird.
Auch sehr interessant war ein Vortrag über die Jesuiten-Reduktionen in Argentinien und speziell in Paraguay. Gleich neben Hohenau, wo ich ja arbeiten werde, sind gleich 2 dieser ehemaligen Stadt-Staaten-Ruinen zu sehen. Ich denke ich werde bestimmt später nochmals davon berichten.

Wir lernten auch viel über die Arbeit mit den Kindern, wie man auf Castellano Nachhilfe gibt, wie man mit schwierigen Situationen im Projekt umgeht und etwas über die andere Lebensweise hier. Man glaubt es zwar kaum, aber das Leben hier ist von Grund auf verschieden. Die verschriene Unpünktlichkeit der Leute hier lässt sich einfach darauf zurückführen, dass die Stadt hier so riesig ist und die Infrastruktur zwar gut aber dennoch nicht ganz ausgreift ist und es gut sein kann, dass man einfach mal eine Stunde auf einen Bus warten muss. Busse fahren hier nämlich nicht nach einem Fahrplan, sondern nach einem Rhythmus von jenachdem 10 Minuten oder mehr. Das kann dann auchmal dazu führen dass man wie gesagt "länger" warten muss. Oder das einfach mal der Verkehr streikt und man Anstelle von 3h durch ganz BsAs eben mal 4 oder sogar 5h braucht. Wie der Verkehr ansich funktioniert hab ich ja schon im letzten Bericht genauestens berichtet ;) Was auch sehr lustig ist, ist die Tatsache, dass die Argentinier sich überall in Schlangen anstellen. Ob an der Bushaltestelle, vor der Bank, vor dem Kiosk oder vor der Boliche können Schlagen von bis zu 50+ Meter entstehen, in welcher sich die Leute aber alle geordnet anstellen und nicht drängeln. Ahja... bevor ichs vergess. Argentinier rennen überall mit Bolsas rum. Das sind billige Einkaufstüten die es hier zuhauf gibt. Ob beim Einkaufen oder Flaschen wegbringen ... immer und überall Tüten. Dass man einfach eine recycelbare Einkaufstüte mitbringt oder sowas dergleichen, dass gibt es hier nicht ... ist die Bolsa zu schwach für das Eingepackte, wird einfach noch eine drübergestülpt. Daher dann natürlich auch der viele Müll der überall zu finden ist... naja

Wie schon angekündigt hab ich mich nun auch schon mit Pablo mehrmals getroffen und meine Castellanokenntnisse verbessert und mich mal mit nem Rad das südamerikanische Verkehrssystem gewagt. Fast gings schief :) aber ich hatte ja zum Glück fast ein paar gute Bremsen. Die Räder sind hier nämlich auch aus dem gleichen Jahrhundert wie die Autos.
Seine Wohnung, in welcher auch schon ein anderer Kumpel von mir wohnte, ist echt genial. Liegt direkt in Capital Federal im Barrio Flores, hat Platz für 4 und mehr Leute und hat schon einigen Kreativ-Akrobaten ihren Freiraum gelassen.

Auch die Diskos hier in Buenos Aires (hier Boliche genannt) geben alles her was man sich so wünschen kann. Los gehts natürlich erst ab 1:30h Nachts. Davor ist dort nichts los. Zu hören bekommt man meistens Cumbia oder Regguetón: Hier mal ein Beispiel:

Zum Leid unserer meist blonden Mädels, tanzen die Südamerikaner sehr sehr offensiv, was manche schon dazu veranlasste die Flucht zu ergreifen oder sich schnell schnell einen von uns zu schnappen um nicht vollends abgeschleppt zu werden. Das ist hier ziemlich krass. Aber auch darüber wurden wir in einem Vortrag davor aufgeklärt und informiert.

Ein weiterer Höhepunkt war das Konzert der uruguayischen Rockband "Vela Puerca". Zusammen mit Pablo, Benny Haas, Vivi(einer ehemaligen Voluntärin) und ein paar anderen Freiwilligen hatten wir letzten Freitag einen rießen Spaß. Die Stimmung war nicht mit deutschen Konzerten zu vergleichen ... re bien oder re loco würde man hier sagen ... das ging so dermaßen ab... Alle sprangen herum ... dann saßen alle auf dem Boden ... dann sangen alle eine Hymne für die Band... dann gings wieder ab... usw...aufjedenfall unvergesslich! Vorallem da der Sänger auch mal ein Stück auf der Mundharmonika gespielt hat. Naja wie gesagt demnächst gehts nach Hohenau! Wenn ich dort bin und es wieder was zu schreiben gibt, melde ich mich!
Viele viele Grüße
Muchos abrazos a todos y un besito!

Bis bald aus Hohenau

Benjamin