Mein Blog über mein Jahr in Südamerika!

Dies ist mein Blogg über meinen Anderen Dienst im Ausland mit "weltwärts"! Habt Spaß am lesen und hinterlasst gerne ein Kommentar zu den Beiträgen.
Hasta luego
Benjamin

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Nach langer Zeit, eine neue Zusammenfassung der letzten zwei Monate

NEUE BILDER!!!

Alegrense
Benjamin

Mittwoch, 11. November 2009

¡Lindas Novedades!


Liebe Leserinnen und Leser!

Ein Monat ist es her, als ich meinen letzten Eintrag geschrieben habe. In dieser Zeit ist natürlich wieder einiges passiert.

ASUNCIÓN – LOS AMIGOS LOCOS Y VIEJOS

Fangen wir damit an, dass ich mit Nina in Asuncion war, und dort einen anderen Freiwilligen namens Florian, besucht habe. Das geniale daran war natürlich, dass er die Woche davor Geburtstag hatte, und ich ihm als Geburtstagsgeschenk einen meiner besten Freunde (Goofy) eingeladen habe. Dieser kam mit seiner Mitbewohnerin Mareike und einer anderen Freiwilligen des GAW´s (Deborah). Für Florian war es erstmal eine riesige Überraschung, die drei aus Brasilien kommende Voluntarios zu sehen und führte natürlich dazu, dass dieses Wochenende ein voller Erfolg wurde. Florian lebt in einem Projekt, bei einer Familie nahe Ypacaraí, eine viertel Stunde von einem See entfernt. Er selbst hat sich schon eine Crossmaschine zugelegt, was den Weg zum See natürlich drastisch verkürzt. Das Projekt ist eine Art „Bauernhof“ mit jeglichen Arten von Tieren die man so verspeisen kann, dazu werden noch Kinder vom Umkreis, welche kein Geld für den Schulbus hätten oder auch sonst nicht in die Schule gehen würden, morgens abgeholt und in die Schule gefahren. Dann wird noch Unterricht bzw. Nachhilfe gegeben, also ist eigentlich immer was zu tun.
Nina und ich waren schon am Mittwochabend nach 6h Busfahrt in Pirayu, dem Ort in welchem Florian mit seiner Mitvoluntärin Rivka wohnt. Das Problem war dann nur noch, dass wir vom Bus irgendwo abgesetzt wurden, die Straße war nicht beleuchtet, wir hatten nur die Gewissheit, dass an dem Ort an dem wir sind, irgendwo in der Nähe das „Haus“ sein musste. Natürlich funktionierten die Handys auch nicht (kein Netz), sodass wir bei Dunkelheit erstmal das Haus suchen mussten. Nach 20 Minuten hin und her suchen, sind wir dann einfach in ein Gelände reingeschländert, auf welchem wir in weiter Ferne Licht sahen. Zum Glück waren wir dort dann auch richtig! In Paraguay schießt man nämlich auf alles was man nicht auf seinem Gelände haben will.
Natürlich wurden wir dann herzlich empfangen und es gab dann auch noch was gutes zum Abendessen.
Am nächsten Tag sind Nina und Ich dann nach Asuncion, um dort Gottfried und die Mädels aus Brasilien abzuholen. Das Problem war, dass die Handys aller drei, in Paraguay nicht funktionieren und, dass alle drei nur bedingt spanisch sprechen können. Ich wusste nur, dass sie um 8 Uhr im 6h entfernten Foz do Iguazú ankommen. Mit dieser Information haben wir uns dann um 14:30 Uhr in Asuncion auf dem Busbahnhof stationiert. Nach geschlagenen zwei Stunden und nach etlichen Bussen aus Richtung Foz in denen sie nicht drin waren, kam dann endlich einer mit zwei Blondinen und einem Typen mit echt schräger Frisur und einem ein wenig abstehenden Zahn, was ihn, um ihm zu schmeicheln, aussehen lässt wie Goofy von Walt Disney :)
Da Mareike noch eine Freundin gleich in der Nähe vom Busbahnhof hatte, besuchten wir diese noch schnell, um dann gleich danach nach San Lorenzo und von dort aus nach Ypacaraí zu fahren, wo uns dann Florian mit nem Transporter abholte. Er wusste nur von „Freunden“ aus Brasilien, wusste jedoch nicht dass es sich um Goofy, Deborah und Mareike handelte, was ihm dann ein über beide Ohren reichendes Lächeln aufs Gesicht zauberte.
Zu hause angekommen gabs dann erstmal schwäbische Küche mit Kartoffelsalat, Rotebeetesuppe und selbst gemachtem Leberkäse.
Abends unternahmen wir dann noch ein paar coole Aktionen im und ums Haus herum :)
Wir entschieden uns dazu, den nächsten Tag in Asunción zu verbringen und uns mit der Freundin von Mareike zu treffen, welche dann unser Guía wurde, und uns in der Stadt herum führte.
Wir waren die meiste Zeit auf einem riesigem Markt, auf welchem es alles zu kaufen gab. Das natürlich alles so billig wie möglich, ein wahres Paradies für die Brasilianer, welche europäische Preise in Brasilien gewohnt sind. Als wir dann am „Ende“ vom Markt ankamen, hatte jeder eine Hängematte für umgerechnet 7 Euro in der Hand, und sonstige Kleidungsstücke wie Schuhe für 3 Euro etc …
Genau an diesem Tag waren noch zufällig andere zwei Freiwillige aus Argentinien in Asunción, welche zwecks Visum Argentinien für einen Tag verlassen mussten. Diese trafen wir dann im Regierungsviertel. Dieses ist ein sehr krasses Barrio in Asunción. Auf der einen Seite ist die Verwaltung der Polizei sehr imposant gebaut, der Regierungspalast und sonstige wichtige und teure Gebäude bzw. Hotels. Auf der anderen Seite, man schaut quasi über eine Geländer, sieht man dann den ärmsten Teil von Asuncion mit Blechhütten und Holzschuppen, in welchem dann die arme Bevölkerung wohnt, welche regelmäßig vom Hochwasser überschwemmt wird, da genau an Asuncion vorbei, der Paraná fließt. Dieser Schnitt wird von der Polizei bewacht, dass ich ja kein Tourist nach da unten verirrt. Man sagt dass dort Menschen wegen einer Schachtel Zigaretten schon abgestochen wurden …
Wir tranken mit unseren Freunden dann noch ein Bier und machten uns dann auch wieder auf den Rückweg um Abends ein richtig gutes Asado im Garten von Florian zu verspeisen. Es gab natürlich das normale Fleisch von Kuh und Schwein, dazu aber auch noch ein Schweinekopf, welcher hier bis auf den Knochen verspeist wird. Auch das Gehirn, welches wie nach fleischiger Sahne schmeckt, wird verspeist. Schmeckt gut, :) auch wenn ihrs nicht glaubt!
Abends saßen wir dann noch am See, badeten und ließen es uns mit Feuer, Gesang und Mundharmonika gut gehen.

Am Samstag legten wir uns den ganzen Tag lang an den See um zu baden. Der See ist eine 30 Meter tiefe Grube, in welcher früher Stein abgebaut wurde, bzw. heute noch darum herum Stein abgebaut wird. Während wir badeten, hackten zwei Männer in unserer Nähe diesen Stein ab, um einen Haufen zu formen, welchen sie danach verkaufen um ein wenig Geld zu verdienen. Die Arbeit ist sehr hart für das Geld was sie einbringt. Mit den Steinen werden dann die hier üblichen Steinstraßen gebaut oder Kies hergestellt. Auch wuschen am See Frauen ihre Kleidung, was zeigt wie arm die Leute hier sind. Auch hörte man Geschichten, dass die Einheimischen hier in dem See nicht baden, da sich von der Klippe schon Leute in den Tod gestürzt haben oder Frauen ihre Kinder rein schmissen, wenn sie diese nicht behalten wollten. Wir haben diese Entdeckung zum Glück nicht gemacht.
Abends waren wir dann im Nachbargrundstück auf einen Geburtstag mit Asado eingeladen, bei welchem wir uns wieder köstlichst verköstigen ließen, um danach nach Asuncion zu fahren um die Discotecas unsicher zu machen. Wir zogen in ein Internat in Asuncion ein, in welchem wir billig übernachten konnten.
Als wir dann um kurz vor 12 Uhr vor der Discothek standen, viel Florian auf, dass er in Pirayú seinen Perso vergessen hatte, nachdem er uns nochmal dringlichst darauf aufmerksam gemacht hatte. Er hatte die vorkömmliche Idee den Türsteher mit 50 000 Guaraní zu bestechen, was aber im Endeffekt nicht nötig war, da es ein anderes Problem gab. Gottfried hatte nämlich bei dem heißen Wetter eine lässige kurze Hose an, welche nicht zu lässig, jedoch zu kurz war. Dies führte dazu dass er so nicht rein gelassen wurde.
Der Zufall wollte es so, dass wir den Türsteher schon im Bus zum Internat fragten, wie wir zu dieser Diskothek kommen, und er uns wieder erkannte und Goofy eine seiner Rucksack steckenden langen Hosen lieh. Wir kamen somit alle in einem Stoß durch, sodass sich auch das Problem mit Florian seinem Perso erübrigte. Wir hatten dann in der Disco gut viel Spaß, wir trafen dort auch noch die zwei anderen Freiwilligen aus Argentinien und der Abend war perfekt.
Heim zum Internat kamen wir dann durchs fragen eines Pick-up Fahrers, welcher unseren 3 Blondinen nicht widerstehen konnte und uns auf seiner Ladefläche um 4 Uhr als es schon wieder hell wurde, nach hause fuhr.
Nina und Ich hatten schon unser Gepäck mitgenommen um dann am nächsten Morgen gleich zum Busbahnhof gehen zu können um heim zu fahren.
Der Abschied viel schwer, jedoch treffen wir uns wahrscheinlich alle um Weihnachten rum wieder, mit Goofy werde ich reisen, mit Florian sieht man sich so oder so :)



HOHENAU – LA VIDA


In Hohenau ist das Leben jetzt zum Alltag geworden. Am 27. November sind hier schon die langen Ferien für die Schüler, welche ihr Schuljahr dann beenden. Diesen Donnerstag ist Notenabgabe, sodass die letzten zwei Wochen jetzt noch aus Spiele spielen bestehen werden. Noten sind schon gemacht, sodass es also die nächste Zeit nicht so stressig werden sollte.
Wenn hier die Ferien anfangen, heißt es für die restlichen Angestellten bis zum 16. Dezember, das Gelände zu putzen und aufzuräumen. Das heißt dann auch für Nina und mich nochmal viel Arbeit, außerhalb des Internats. Dann heißt es jeden Tag um 7 Uhr aufstehen und lange arbeiten :).
Auch ich habe jetzt schon ein paar mehr Aufgaben dazu bekommen. Zu einem hab ich jetzt schon eine Tafel repariert und bin zudem auch noch so zu sagen „Bademeister“ seit dem der Pool mit Wasser gefüllt wurde. Chloren, Filter reinigen, neues Wasser einlassen etc. … alles kein Problem ;)
Das heißt, wenn es jetzt alles scheitern sollte, werde ich Bademeister!
Auch in der Gemeinde sind wir immer noch gut dabei. Letztens halfen wir bei einem großen Gemeindefest Lose zu verkaufen. Natürlich gab es wie immer ein gutes Asado, welches wir uns wieder einmal schmecken ließen.
Das Wetter hier war die letzten Wochen richtig heiß. Ohne Ventilator konnte man fast nicht schlafen, und zum Glück gibt es hier den kühlen Tereree, welcher einem vor dem Verdursten rettet. Auch wird man, wenn alle Klimaanlagen und Ventilatoren an sind, welche ja nicht gerade stromsparend arbeiten, hin und wieder von einem Stromausfall heimgesucht, welche sich gerade ziemlich häufen. Die letzten Tage gab es wirklich wenig Strom. Aber das in ganz Südamerika, da ein Zyklon über das Land fegte und so ziemlich alles was nicht Niet und Nagelfest war, platt machte. So verstopfte die Pumpe des Pools, welche dann zu rauchen anfing und nun ausgewechselt werden muss. Jetzt haben wir erstmal wieder ne Weile nen leeren Pool. Im SOS Kinderdorf sind große Äste auf Häuser geflogen, welche Löcher in die Decke machten und die Mutter sich im Kreis drehen ließen.
Auch wegen dem Zyklon haben wir hier gerade im Moment nur sehr selten Strom, was bald dem Fleisch in der Tiefkühltruhe zum Verhängnis werden könnte.
Auch trainiere ich immer noch fleißig Karate, damit ich meine überflüssigen Pfunde die ich mir hier anfresse weg bekomme. Nächste Woche ist meine Prüfung zusammen mit zwei 10-jährigen zum gelben Gürtel :) ...


HOHENAU – FELIZ CUMPLE!!!

Ja, stimmt, ich hatte ja auch noch Geburtstag. Am 7. November war es soweit und ich wurde zwei Hände voll alt. Da es jetzt auf die 30 zu geht, musste ich natürlich auch feiern. Deshalb lud ich Florian und Rivka aus Asunción und meine Freundin und eine andere Freiwillige aus BsAs nach Hohenau ein. Die zwei hübschen Mädels aus Buenos Aires kamen Freitagmittags an. Sie gingen dann, nachdem Nina und ich im SOS Kinderdorf waren, mit uns zum Supermarkt um für das Wochenende einzukaufen und um sich hier an dem, wie schon beschriebenen, Billigpreis zu ergötzen.
Als wir dann abends wieder zu Hause waren, kamen dann auch schon die zwei aus Asunción. Zu Abend gab es noch die am Mittag gemachten Käsespätzle und einen Früchtesalat.
Abends saßen wir dann mit Musik am Lagerfeuer, tranken gemütlich ein Bier und spielten dann auch ein wenig Gitarre und Mundharmonika, bis in meinem Geburtstag hinein. Wir stießen auf mein Wohl an, und mir wurde eine, von Nina gemachte, riesige „Dulce de Leche“ - Torte serviert.

Am nächsten Tag, gings dann, nachdem wir wieder ausführlichst gekocht hatten ( Chipa, Pfannkuchen etc. …) los nach Trinidad, zu dem Jesuitenreduktionen. Diesmal bezahlten wir Eintritt und nahmen sogar die Hilfe eines Guía in Anspruch, welcher uns in spanisch die Geschichte der Jesuiten nochmals näher erläuterte. Falls ihr immer noch nicht wisst, was die Jesuitenreduktionen sind, schaut doch einfach in einem meiner letzten Berichte.
Heim fuhren wir dann am späten Nachmittag, wieder auf dem Hinterteil eines Pick-Up's, da es um diese Uhrzeit nur noch an der Ruta Busse gab, auf welche wir aber nicht warten wollten.
Wir kauften noch schnell 5kg Fleisch, 2kg Manjok und Salat ein, um am Sonntag dann gut kochen zu können. Zu hause gings dann erstmal in den schönen kalten Pool und danach in die Hängematte.
Abends machten wir uns dann fertig, um auf die „Fiesta del Chopp“ (Choppfest) zu gehen, welche hier jährlich als eine Art Oktoberfest veranstaltet wird. Nachdem wir in unserer Stammbar unseren Hunger, mit einem männlichen Stück Fleisch bekämpft hatten, gingen wir dann los um wieder auf einer Ladefläche an unser Ziel zu kommen. Dort angekommen, sah man dann das Spektakel.
Es waren ca. 4000 Leute, von welchen die meisten Hüte mit Deutschlandflaggenbändern auf hatten und schon von außen, hörte man die innen laufende „deutsche“ Musik. Jeder Mann und fast jede Frau hatte einen (Maß)-Krug in der Hand, mit welchem man sich dann für 5000 Guaraní (7000 = 1€) eine Füllung Bier kaufen konnte.

Das war natürlich auch unser erster Gedanke, also kaufen wir uns einen Krug, ein paar Füllungen und los gings auf die Tanzfläche. Da auch Reni, unsere Nachbarin, dabei war, hatte ich auch schon die richtige Tanzpartnerin gefunden, um die Tanzfläche zu stürmen. Ich bezweifle, dass irgend ein Deutscher die dort „deutschen“-Tänze kennt, die aus einer komischen „Volksmusik“ mit deutschen Texten und einem komischen Tanz, welcher sich durch hin- und herwackeln der Beine auszeichnet.
Zum Glück gab es jedoch auch noch für die jüngere Generation, neben dem Hauptgebäude des „Club Alemán de Obligado“ einen Quincho mit FLASH MUSIC, der eher jugendlichen Musik für die Jugendlichen hier, welche dann Reguetton oder Cumbia hören, was ziemlich ab geht!!!
Zwischen dem Quincho und der Bieraufladestation bewegten wir uns dann bis 3 Uhr immer hin und her. Danach trat ich dann zusammen mit meiner Freundin den Heimmarsch an, welcher nochmals eine Stunde durch die abendliche Kälte ging und mir am nächsten Morgen einen gereizten Hals.
Wir standen alles so um 1 Uhr mittags auf, um dann anzufangen das Asado zu machen. Die 5kg Fleisch für 7 Personen waren auch fast nicht zu viel, sodass wir gut satt wurden und unsere Bäuche fast platzen. Den Rest vom Tag hingen wir dann noch im Plantschbecken und in der Hängematte!
Ich möchte mich hiermit noch bei allen bedanken, welche mir zu meinem Geburtstag gratuliert haben! Ich habe mich über jede Email gefreut und versuche auch jede zu beantworten, jedoch ist das hier mit dem nicht vorhanden Internet bei nicht vorhandenem Strom manchmal schwierig :)


Y además, para los que quieren saber como está mi castellano – se mejora cada día ! Boludos ;)

Muchos saludos, abrazos y besitos a todos que están leyendo.
Vuestro Benjamin